Sakrales Museum Reit im Winkl
In liebevoller Erinnerung..
.. an Georg Beilhack, der uns am 02.04.2019 vorausgegangen ist.
Tausend Dank für sein Engagement und die vielen Stunden seiner ehrenamtlicher Arbeit die unseren Verein aufgebaut und in all den Jahren seiner Tätigkeit begleitet haben. Vergelt's Gott für Dein Wirken und die geleistete Arbeit.
Möge Er durch das Kind in der Krippe das Licht des ewigen Lebens erfahren.
Sein unermüdlicher Einsatz für den Krippenverein und seine Werke bleiben unvergessen. Er wird uns allen sehr fehlen. Die Erinnerung an sein Leben und sein Wirken werden wir stets in ehrendem Gedenken bewahren.
15.05.2019 Heinz W. Göppelhuber
Heiliges Grab als Herzstück im sakralen Museum
St.Pankratius, Reit im Winkl |
Sie hat seit jeher das Dorfbild geprägt, sie hat seit jeher den Lebensalltag der Menschen maßgeblich beeinflusst, sie hat seit jeher der Dorfbevölkerung und der Dorfgemeinschaft eine Mitte gegeben: die
Reit im Winkler St. Pankratius Pfarrkirche. Seit über 500 Jahren ist in dem kleinen Bergort ein Gotteshaus nachweisbar, seit 1913 besteht die Kirche in ihrer heutigen Form: Auf leichter Anhöhe thront sie mitten im Ort neben den beiden größten Gasthäusern. Schweigend und geduldig hat sie in den vergangenen Jahrzehnten viel gesehen und viel erlebt. Manches von den Ereignissen in Kirche und Dorf wäre wohl in Vergessenheit geraten, viele kirchliche Kulturgegenstände möglicherweise verloren. Doch seit 20 Jahren sammelt und archiviert Georg Beilhack ϯ (75) alles, was mit dieser Kirche und ihrer Geschichte in Verbindung gebracht wird. Während der Sommermonate nun
zeigt „sein“ sakrales Museum zwei Besonderheiten: zum einen das äußerst wertvolle Heilige Grab und religiöse Volkskunst der Region lnn - Salzach, aber auch etliche Weihnachts- und Passionskrippen.
300 Objekte aus 200 Jahren
Eine schmale hölzerne Stiege führt über dem Empore verwinkelt in den Glockenturm. Hinter einer schweren Brandschutztür liegt der Kirchenspeicher oder — besser — der große, hoch aufragende Dachgeschossraum über dem Kirchenraum, der früher einmal der Kirchenspeicher war. Jetzt beherbergt er eine Fülle sakraler Gegenstände:
Krippen, Heiligenfiguren, Kelche, schwere Karfreitagsratschen, kunstvolle Monstranzen von Hausaltären, Heiligenstatuen, die Votivtafeln eines Kreuzwegs, alte, teils schwere Messgewänder, verschiedenste Christusfiguren. Rund 300 Kirchenutensilien aus den vergangenen 150, vielleicht 200 Jahren, hat Georg Beilhack ϯ zusammengetragen und ihnen in diesem Speicher, den er zu einem schmucken Museum umgebaut hat, eine neue Heimat gegeben.
Vieles war, so erzählt der gelernte Schreiner, verstaubt und auf diverse Orte verteilt, ehe sie geborgen werden konnten, um sie hier angemessen zu präsentieren. Viele Helfer hätten ihn dabei unterstützt, sagt er, der 24 Jahre Mesner in dieser Kirche gewesen war. Manche Gegenstände kämen auch mehr oder weniger zufällig wieder zurück an den Ort ihres Ursprungs: Eine „Jungfrauenfahne“ zum Beispiel, die das Museum einer Frau aus Ingolstadt verdankt. Sie habe nach dem Tod ihres Mannes, der aus großer Leidenschaft sakrale Gegenstände gesammelt und die Fahne vor vielen Jahren erstanden habe, in Reit im Winkl angerufen: Ob man denn diese etwa zwei Quadratmeter große Fahne, die bei Umzügen die Abordnung der Jungfrauen anführte, nicht benötige? Beilhack ϯ erklärte der Dame zwar sein größtes Interesse an diesem Angebot, Geld dafür habe er allerdings keines. „
Schließlich hat die Witwe die Fahne den Reit im Winkler geschenkt‘, berichtet Georg Beilhack ϯ , dem man die Freude darüber anmerkt.
Foto, Hanns Ostermeier Reit im Winkl |
Hanns Ostermaier, Reit im Winkl für den Bayerischen Krippenfreund (Heft 351; März 2010)