Verein für Krippen und religiöse Volkskunst Inn-Salzach e.V

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Der Ruinenbaumeister..

..Winfried Schuster baut neapolitanische Krippen,

Winfried Schuster /

Foto: Heinz Göppelhuber


Der Heiland kommt in antiken Ruinen zur Welt. Verblasst ist die griechische und römische Hochkultur. Zerbrochener Marmor, eingefallene Dächer, bruchstückhafte Mosaiken "zieren" das Ereignis, das die neue Zeitrechnung einläutet. Vor allem die Berichte des deutschen Gelehrten Adolf Winckelmann (1717 - 1768) und des Franzosen Francoise Mazois (1783 - 1826) sowie die reizvollen Veduten des Italieners Giovanni Battista Piranesi (1720 - 1778) trugen zur romantischen Verschmelzung christlicher Vorstellungen mit dem Heidentum im Bild der "malerischen Ruine" bei, so dass sich nur wenige Jahrzehnte später die Besichtigung des römischen Colloseums bei Mondlicht größter Beliebtheit erfreute, schreibt Gerhard Bogner im "Neuen Krippenlexikon".
Auch der Oberaudorfer Winfried Schuster ist der Faszination der Ruinengebäude erlegen. Seit Jahrzehnten verfeinert er seine Technik im Bau dieser zum Teil monumentalen Anlagen. Es ist nicht nur der Widerstreit von Schönheit und Verfall, die den 60jährigen faszinieren, es sind auch die Werte, die eine Krippe vermittelt. "Mit der Geburt Jesu beginnt der Siegeszug der Hoffnung", sagt er. Kein Wunder also, dass sich unterschiedlichste Kulturen dieser Frohbotschaft annehmen. Nur wenn eine Krippe diesen Wert verdeutlichen kann, ist sie mit Leben erfüllt. Diese Aussage verknüpft der passionierte Bastler zugleich mit der Kritik an der "Massenware" Krippe, die heute in jedem Discounter oder sogar bei Spielwarenhersteller zu erhalten ist und der keine Handwerkskunst zugrunde liegt. Das Handwerk des Krippenbaus hat sich der gebürtige Berliner selbst zugelegt.

Unzählige Stunden etwa verbringt er mit der Auswahl passender Materialien. In unzähligen Stunden hat er sich die speziellen Maltechniken erarbeitet, viele Restauratoren oder Experten befragt, um jedem Detail gerecht zu werden. In seinem kleinen Atelier in der Nähe des Kloster Reisach präsentiert er stolz seine Krippenbauten. Abgeschnittene Äste, alte Lampenformen, Teppichfotos aus Werbeprospekten - um nur einiges zu nennen - sind die Werkstoffe seiner Arbeit. Kopien von Piranesis Veduten inspirieren ihn bei der Ruinengestaltung.
Der gelernte Elektrotechniker hat sich aber auch bei zahlreichen Aufenthalten in Griechenland und Italien mit der Ruinenbauweise beschäftigt, um altgriechische oder römische Tempelanlagen möglichst originalgetreu nachempfinden zu können. Seine Leidenschaft gilt zudem barocken Kirchen im In- und Ausland, sowie der kleinen Kapellen der näheren Umgebung. Hier würden sich wahre Kunstschätze verbergen, meint Schuster anerkennend. Gerade in Bayern sei noch eine ganz unverfälschte Liebe zur Volkskunst vorhanden, die sich nicht vom Materiellen leiten lasse. Kein Wunder, dass Oberaudorf im "tiefsten Bayern" seine Heimat geworden ist. Und kein Wunder, dass er – der Ruinenbaumeister – die Nähe zum Kloster Reisach schätzen und lieben gelernt hat. Die Ruinen, die Schuster in mühevoller Kleinarbeit baut, zeigen den Verfall der alten Welt, des Heilands Geburt kündet von dem Neuanfang. Oder wie es Gerhard Bogner schreibt: "Alle Ruinen in den Krippen sind ein Hinweis auf die Vergänglichkeit der irdischen Verhältnisse und Sinnbilder des Übergangs vom zerbrochenen Haus Zion zur Kirche: Die Palastruine weist auf den Untergang des Königreichs von David, die Tempelruine symbolisiert die Ablösung des jüdischen Kultes durch den christlichen Gottesdienst." Der Unterschied zwischen frierenden Heiland und den stolzen, wenn auch verfallenden Palästen zieht auch heute noch den Betrachter in seinen Bann, ganz so wie in Paul Gerhardts Gebet, das er 1653 verfasst hat. "Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen, und weil ich nun nichts weiter kann, bleib ich anbetend stehen. O dass mein Sinn ein Abgrund wär und meine Seel’ ein weites Meer, dass ich dich möchte fassen." Schöner könnte es auch Winfried Schuster nicht formulieren, der sich in seiner kleinen Werkstatt wieder seiner Arbeit zuwendet. Während er vorsichtig römische Säulen vergoldet, schweift sein Blick hinüber zum Kloster Reisach. Und er hat –wie auch der Christus in seiner Krippe -ein wissendes Lächeln auf seinem Gesicht.

aus dem Oberaudorfer Anzeiger Nr. 59 • Dezember 2004

Neopolitanischer Krippenbau von Winfried Schuster Foto: Winfried Schuster

Porträt von Rosi Bauer

Rosi Bauer: Sammlerin aus Leidenschaft
Restauratorin aus Berufung und Erfahrung
Künstlerin aus religiöser Überzeugung
Die Künstlerin selbst:
“Restaurierung und Neuerschaffung sind für mich wie ein Gebet.“

Aktionen aus über 35 Jahren Tätigkeit im Bereich religiöser Volkskunst

Seminarleiterin:

Kloster Maria Eck / Siegsdorf
Schloss Oberköllnbach/Landshut
Kloster Hl.Kreuztal/ Biberach
Kardinal Döpfnerhaus Domberg - Freising i. Auftrag des Textilfachverbandes Bayern e.V.
Kloster Michaelbeuern, Österreich
Pfarramt Straßwalchen; Österreich
Krippenschule Garsten/ Steyr/Österreich

Gutachterin:

In Prag zum Zustand des berühmten Wallfahrtsjesuskind im Auftrag der Erzdiözese Köln.

Diavorträge:

Marianische Männerkongregation München
Deutscher Lyzeums Club München
Lions Club Prien
St. Michaelstift München

Ausstellungen:

Deutsches Jagd— und Fischerei— Museum München
Heimatmuseum Altötting
Birgittinenmuseum Altomünster
Franziskanerkloster, Salzburg
Prälatur/Garsten/Steyr /Österreich
Sparkasse Bad Reichenhall
Raiffeisenbank Grassau
Müllner Peter Museum Sachrang
Rathausgalerie Siegsdorf
Zisterzienserstift Zwettl/Österreich

Öffentliche Neuanschaffungen:

Prager Jesukind
Franziskanerkirche Salzburg
Pfarrkirche Straßwalchen
Bründlkirche Tittmoning
USA/ Florida
Ukraine Kloster
Aalen.Etnat Kapelle

Fatschenkindl:

Schloß Kronwinkl, Landshut
Maria Bambina
Schio Italien
Hl. Scharbel
Lebensgroße Reliquie Libanon

Restaurierungen:

Franziskanerkloster Salzburg, Krippe
Kirchenkrippe, Tittmoning
Franziskanerkirche, Salzburg — Hl. Eutyches Reliquie
Kloster Michaelbeuern, Österreich
Ganzkörperheilige Reliquie stehend von Hl.Johannes von Nisibis und
Hl. Benignus
Engl.Fräulein, Burghausen/München
Kloster Seligenthal, Landshut
Pfarrkirche Sachrang
St. Margarethenberg/Burgkirchen
Pfarrkirche Oberaudorf
Kloster Rickenbach /Schweiz
Kloster der Barmherzigen/München
Kloster der Barmherzig./Adelholzen

18.09.2009 Heinz Göppelhuber